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Zukunftskraft


Nachhaltiges Unternehmertum in Europa


Sie können auf eine beeindruckende Karriereentwicklung zurückblicken. Gibt es ein „Patent-Rezept“ für unternehmerischen Erfolg?

Wenn es eins gibt, ist es mir leider nicht bekannt. Ich bin aber davon überzeugt, dass es einige Grundregeln gibt, die geschäftlichen Erfolg zwar nicht garantieren, aber doch zumindest möglich machen können - und dazu gehört für mich neben einem klar definierten Ziel eine probate Strategie, der man zwar konzentriert und beharrlich, aber nie blind für sich verändernde Situationen oder alternative Wege folgt.

Für mich sind zudem ein gesunder Menschenverstand, Spaß an der Arbeit und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen eine notwendige Voraussetzung
, um als Inhaber, Vorstand oder Geschäftsführer am Unter-nehmenserfolg mitzuwirken.

Worin erkennen Sie derzeit die hauptsächlichen unternehmerischen Herausforderungen für international aufgestellte Unternehmen?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, schließlich sehen sich die verschiedenen Industrien immer auch branchenspezifischen Herausforderungen gegenüber. Aber in der Otto Group verantworte ich als Vorstand das Segment Service, zu dem beispielsweise alle logistischen und handelsnahen Dienstleistungen der Hermes Gesellschaften gehören.

Im Zeitalter des E-Commerce wird die Logistik immer stärker zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor. Kunden kaufen rund um die Uhr ein und wollen die Ware – egal woher diese kommt - so schnell wie möglich in den Händen halten. Die Globalisierung erfordert also eine intelligente, leistungsfähige Logistik, welche die Warenbeschaffung in Asien mit der Lagerung und dem über-kontinentalen Transport bis hin zur Zustellung an die Haustür des Endkunden reibungslos koordiniert.

Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Transparenz in der Lieferkette sind dabei unerlässlich, aber genau so auch ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Die weitere Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist für uns daher eine eindeutige Selbstverpflichtung, aber eben nicht ohne erhebliche Aufwende zu erbringen. Doch Zukunftsfähigkeit setzt nun einmal nachhaltig ausgerichtete Services voraus. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen daher gruppen-weit halbiert werden. Denn perspektivisch wird es nicht reichen, nur schwarze Zahlen zu schreiben – man muß auch grüne Zeichen setzen.    

Sie erwähnten die fortschreitende Globalisierung. Welche Schlüsse ziehen Sie aus der aktuellen geopolitischen Entwicklung?

Ein weiteres Beispiel aus meinem Verantwortungsbereich: Hermes transportiert nicht nur Waren und liefert diese aus, sondern beschafft diese auch, wobei wir uns auf Textilien und Lifestyle-Produkte fokussieren.

Doch insbesondere die Beschaffung von Textilwaren wird immer schwieriger, weil diese primär in Asien produziert werden. In China gibt es derzeit bereits extreme Kapazitätsengpässe, weil die Fabriken immer mehr auch für den wachsenden Binnenmarkt produzieren. In den westlichen Industriestaaten müssen wir nun fest-stellen, daß wir uns bereits in eine bemerkenswerte Abhängigkeit von China in der Produktion laviert haben. Das sollte überdacht werden und ich denke, daß wir gut beraten sind, auch wieder mehr vor der eigenen Haustür nach Produktionsstandorten zu suchen. Das würde auch die Transportwege verkürzen.
 
Die Otto-Group ist ein Familienunternehmen. Wo sehen Sie Vorteile gegenüber einem börsennotierten Unternehmen?

Ganz eindeutig in der möglichen mittel- bis langfristigen Planung und der damit einhergehenden nachhaltigen Unternehmensausrichtung. Börsennotierte Unternehmen laufen wesentlich schneller Gefahr ein Stück weit beliebig zu agieren, schon weil die kurzfristigen Interessen bestimmter Gruppierungen – Anleger, Kapitalgeber, Analysten – immer wieder bedient werden müssen. Die Unternehmen der Otto Group agieren da entsprechend anders. Seit den 80er Jahren ist z. B. der Umweltschutz ein zentraler Aspekt unserer Unternehmenswerte, der in alle Entscheidungen - selbstverständlich auch bei Investitionen - einbezogen wird.

Ich denke nicht, daß ein börsennotiertes Unternehmen das über einen so langen Zeitraum - in teilweise schwierigen wirt-schaftlichen Phasen und jenseits der politischen Wetterlagen - so kompromisslos durchgehalten hätte.

Sie sind verantwortlich für 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach welchen Gesichtspunkten wählen Sie ihre regionalen Manager und Führungskräfte aus?

Ausschlaggebend sind die fachliche Expertise, Eigenständigkeit und eine umfassende Sozialkompetenz. Nicht mehr, nicht weniger – aber diese drei Aspekte sind uns dafür in all ihren vielen Facetten eminent wichtig.

Viele Unternehmen richten sich nach bestimmten Werten aus. Auch die Unternehmen der Otto Group?

Ja, wobei wir nicht stur einstmals definierten Leitsätzen folgen, sondern diese durchaus auch strategisch auf eine sich verändernde Umwelt und deren Einflüsse auf das Unternehmen anpassen. Unser Corporate Spirit orientiert sich an den Werten Innovation, Vielfalt, Wirt-schaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Das führt dazu, dass in unserer Vision für das Jahr 2020 die Verantwortung gegenüber Mensch und Natur gleichberechtigt neben erfolgreichen Unternehmenskonzepten steht. Ich halte das für vorbildlich.


April 2011


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